Felix C Seyfarth
in: Kohlert, C. (Hrsg.), Die menschliche (Hoch)schule - Humane Education: Hilfe zur Selbsthilfe für gesunde Bildungseinrichtungen - Helping People to Healthy Educational Institutions, Braunschweig: Springer Vieweg .
Publication year: 2023

In einer zunehmend wettbewerblich geprägten Bildungslandschaft betont die Entwicklungsplanung öffentlicher Hochschulen die profilbildende Merkmale ihrer Kernaufgabengebiete Forschung und Lehre. Hochschulmarketing für die Studierendengewinnung oder das Rekrutieren von Wissenschaftspersonal stellt inhaltlich ebenfalls ab auf Forschungsschwerpunkte, Studienprogramme, Förderzusagen, Auszeichnungen oder Kooperationen.

Deutlich weniger transparent – und deshalb kaum vergleichbar – sind interne Strukturen und Prozesse der hochschulischen (Selbst-)Verwaltung, welche als nachgeordnete Organisationsmerkmale für Externe weitgehend unsichtbar bleiben. Jedoch prägen die Abläufe in Personal- und Finanzabteilungen, Reisekostenstellen, Bibliotheken und Rechenzentren erheblich die alltäglichen Arbeitsabläufe aller Hochschulmitglieder. Ineffizienz bei internen Prozesse und ineffektive Schnittstellen mindern Servicequalität nach innen ebenso wie nach aussen. Als hinreichende Erfolgsbedingungen untergraben sie deshalb möglicherweise langfristig auch die Glaubwürdigkeit der wissenschaftlichen Reputation von Hochschulen.

Werden solche dysfunktionalen Strukturen unreflektiert digitalisiert, so verschärft sich der bürokratischen Charakter der Hochschulverwaltungen zusätzlich mit endpersonalisierten Organisationsmustern. Technischen Spezifikationen vergegenständlichen noch die kleinsten Prozessschritte, die damit meist “herrenlos” werden und kaum noch reformierbar erscheinen.  Als Gegenentwurf fokussiert das Konzept der Serviceorientierung als ein Mass für sowohl die Professionalisierung als auch die Digitalisierung einer «humanen Hochschulverwaltung» die Qualität interner (Verwaltungs-)Dienstleistungen. Damit stellt sie die Zufriedenheit aller Hochschulmitglieder in den Vordergrund einer “humanen” Hochschulverwaltung.

 

Über das Buch:
Die neue Lernwelt hat viele verschiedene Perspektiven – positive und negative. Aber was bedeutet das für den einzelnen Menschen, wie findet er sich in der neuen Lernwelt zurecht, was beeinflusst ein positives Lernerlebnis und was kann man selbst dazu beitragen. Das Buch analysiert und gibt Hilfestellung sowohl für die Planungsphase als auch für Bestandsveränderungen. Darüber hinaus unterstützt es die Menschen, sich in dieser Bildungswelt zurecht zu finden und wohl zu fühlen. Der Inhalt – Wohlfühlen rund um den Bereich Bildung – Alle Facetten, die zu einer menschlichen Lernwelt gehören – Betrachtung der Lernwelt aus verschiedenen Perspektiven Die Zielgruppen – Leitung und Lehrpersonal von Bildungseinrichtungen, Mitarbeiter/innen, Studierende – Architekten, Planer, Bauämter – Alle, die sich mit Planung und Gestaltung von Lern- und Arbeitswelten beschäftigen Die Herausgeberin Prof. Dr.-Ing. Christine Kohlert beschäftigt sich seit über 40 Jahren mit Lern- und Arbeitswelten der Zukunft sowie der Einbeziehung der Nutzer in Entstehungs- und Veränderungsprozesse und begleitet Organisationen bei der Entwicklung von Visionen und Strategien. Christine Kohlert ist Professorin, betreute am MIT (Massachusetts Institute of Technology) verschiedene Forschungsprojekte und leitete Seminare zu Raum und Organisation.

Leave a Reply

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.